Zucht
Gernot Kaden
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guppy-aktuell
Bevor man mit der Zucht eines bewährten Stammes oder den Aufbau eines neuen Stammes beginnt, sollte man sich mit den Mendelschen Erbgesetzen und dem IHS vertraut machen. Für einen Zuchtansatz wird ein Männchen ausgesucht, das den Idealvorstellungen des IHS am nächsten kommt. Dazu werden 2-3 vitale Weibchen vom gleichen Standard oder vom selben Stamm des Männchens ausgewählt. Als Ansatzbecken eignen sich Becken mit 15-30 Liter, genügend Schwimmraum und eine Handvoll Javamoos, Najas, Ceratophyllum oder ähnliche Schwimmpflanzen. Das Wasser soll sauber und mindestens 2-3 Tage abgestanden sein. Eine leichte Wasserströmung bzw. Durchlüftung ist erforderlich. Die optimale Wassertemperatur liegt zwischen 24° - 28°C. Das Alter des Zuchtmännchen sollte etwa 6 Monate betragen, bei Großflossern etwas jünger, während Schwertflosser etwas älter sein können. Weibchen können ab einem Alter von 3 Monaten zur Zucht angesetzt werden. Männchen mit einzelnen herausragenden Merkmalen sind für die Zucht weniger erfolgversprechend als Tiere, die möglichst viele standardgerechte Merkmale auf sich vereinen. Bei der Zuchtwahl muss streng darauf geachtet werden, dass die Zuchttiere keine schweren Standardmängel, wie Rundrücken, zu kurze Rückenflosse, grobe Färbungsfehler oder krumme Körper aufweisen. Je näher die Elterntiere den Standardidealen stehen, desto näher der Zuchterfolg. Eine Zucht mit plumpen und übermäßig großen Tieren aus dem Handel sollte man nicht an beginnen, da es nicht zweckmäßig ist, Zuchtziele anzustreben, die nicht einmal andeutungsweise erkennbar sind. Zuerst sollten dominante Erbmerkmale verbessert werden. Die rezzesiven Merkmale sollten besser in den nächsten Generationen gezielt verbessert werden.
Das Männchen wird morgens eingesetzt. Die Weibchen später, etwa am Abend. Dadurch wird die Dominanz der Weibchen gemildert. Werden mehrere Weibchen zur Zucht angesetzt, wird nach 3-6 Wochen, je nach Trächtigkeitsumfang vereinzelt, bis am Schluss die stärkste übrigbleibt.
Untenschwert Grau bunt, Foto - Ralf Loch